Vorbereiten eines Bauvorgangs für SAF-Drucker
Beim H350 sind Sie nicht auf den 2D-Bereich der Plattform beschränkt, sondern können Teile im gesamten 3D-Bauraum anordnen. Aus diesem Grund ist das Hinzufügen von Modellen zum Aufbau ein zweistufiger Prozess:
- Modelle werden dem Vorbereitungsbereich hinzugefügt, in dem Einstellungen angepasst werden können.
- Ausgewählte Modelle werden dann in der 3D-Schachtelung geschachtelt.
Vorbereitungsbereich
Der Vorbereitungsbereich ist eine unendliche 2D-Ebene, in der Modelle hinzugefügt und geändert werden können. Modelle können nicht direkt zur Schachtelung hinzugefügt werden. Sie müssen zuerst zum Vorbereitungsbereich hinzugefügt werden.
Verwenden Sie den Vorbereitungsbereich für folgende Vorgänge:
- Die Modelle skalieren und/oder andere Einheiten für einheitenlose Dateitypen auswählen
- Mesh-Analyse und -Reparatur durchführen
- Ihr Modell von allen Seiten untersuchen, bevor Sie es der 3D-Schachtelung hinzufügen, wo es verdeckt werden könnte
Weitere Informationen zur Auswahl einer Ausrichtung für Ihr Modell, mit der Sie eine optimale Oberflächenbeschaffenheit erzielen, finden Sie im Best-Practices-Leitfaden.
Wenn ein Modell ausgewählt wird, wird ein Umriss des Bauvolumens in Grün angezeigt, um Ihnen eine Vorstellung von der Skalierung des Modells zu geben. Dies kann über die Anzeige-Steuerungsleiste oben auf dem Bildschirm deaktiviert werden.
Bevor Modelle geschachtelt werden können, müssen sie mit dem Analysemodus geprüft und repariert werden. Eine standardmäßig aktivierte Benutzereinstellung gibt vor, dass Modelle beim Hinzufügen automatisch geprüft werden. Dies spart einen Arbeitsschritt, kann aber bei komplexen Modellen ressourcenintensiv sein. Sie können die Einstellung deaktivieren und die Modelle im Analysemodus manuell prüfen. Wenn Modelle repariert werden müssen, klicken Sie auf „Alle Modelle reparieren“.
Verschiedene Vorgänge können aus dem Vorbereitungsbereich oder dem Schachtelungsbereich durchgeführt werden:
- Modelle duplizieren oder kopieren und einfügen
- Ausrichtung ändern auf einer oder mehreren Achsen sperren
- Ein Modell spiegeln
- Mithilfe des Werkzeugs „Schilder“ Text zur Oberfläche eines Modells hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Automatisches Schachteln
Der Fensterbereich „3D-Schachtelung“ enthält verschiedene Steuerelemente:
- Als Schachtelungsmethode kann „Standard“ oder „Erweitert“ ausgewählt werden.
- Kompakt führt möglicherweise zu einer dichteren Schachtelungslösung, eventuell jedoch mit ineinandergreifenden Teilen und langsamer.
- Keine ineinandergreifenden Teile führt immer zu einer Schachtelung ohne ineinandergreifende Teile, möglicherweise schneller, jedoch eventuell weniger dicht.
Falsch positiv | Falsch negativ |
- Sie können den Mindestabstand zwischen Modellen auswählen. Beachten Sie beim Einstellen des Mindestabstands den Best-Practices-Leitfaden. Im Allgemeinen empfiehlt es sich jedoch, den Mindestabstand zu erhöhen, wenn Sie große Teile drucken.
- Sie können ein Limit für den automatischen Schachtelungsprozess eingeben, das als Abbruchkriterium bezeichnet wird. Die automatische Schachtelung kann lange dauern, insbesondere wenn Sie versuchen, eine Schachtelung zu erstellen, die das gesamte Bauvolumen ausfüllt, oder wenn Ihre Modelle komplexe Formen aufweisen. Mit dem Abbruchkriterium können Sie den Vorgang unterbrechen, bevor die Optimierung der Schachtelung abgeschlossen ist. Das Ergebnis weist möglicherweise nicht die kürzeste Druckzeit oder die dichteste Schachtelung auf, Sie müssen aber nicht auf den Abschluss der vollständigen Optimierung warten. Sie können den Schachtelungsprozess auch manuell anhalten. Im Abschnitt „Schachtelungsinformationen“ wird detailliert der Fortschritt des Schachtelungsprozesses angezeigt, und Sie können den Vorgang stoppen, sobald eine für Ihre Anforderungen ausreichende Optimierung erzielt wurde.
Um mit der automatischen Schachtelung zu beginnen, wählen Sie zunächst die Modelle aus, die Sie drucken möchten. Sie können STRG+A verwenden, um alles im Projekt auszuwählen, oder Sie können im Viewer klicken und ziehen, um mehrere Modelle auszuwählen. Sie können Modelle auch einzeln auswählen, indem Sie die STRG-Taste gedrückt halten und im Viewer oder in der Dateiliste auf die betreffenden Modelle klicken. Nur die ausgewählten Modelle werden geschachtelt. Wenn sich bereits Modelle in der Schachtelung befinden und nicht ausgewählt werden, werden diese aus der Schachtelung ausgeschlossen. Diese Modelle erscheinen in der 3D-Schachtelung außerhalb des Bauvolumens.
Manuelles Schachteln
Sobald sich ein Modell in der 3D-Schachtelungsansicht befindet, entweder im Bauvolumen oder direkt außerhalb, können Sie das Modell mithilfe der Verschiebe- und Ausrichtungswerkzeuge manuell verschieben und neu ausrichten. Aktivieren Sie den 3D-Manipulator in der Anzeige-Steuerungsleiste, um Ihr Modell freizustellen, oder verwenden Sie den Fensterbereich für das Werkzeug „Position“, um das Modell um spezifische Abstandsschritte zu verschieben.
Klicken Sie dann im Fensterbereich für das Werkzeug „3D-Schachtelung“ auf „Schachtelung validieren“, um sicherzustellen, dass die Schachtelung druckbar ist, und um die Dichte und Druckzeit neu zu berechnen.
3D-Arrays
Sobald sich die Modelle im Schachtelungsbereich befinden, können Sie mit dem Werkzeug „3D-Array“ ein Array von Duplikaten erstellen:
Im Fensterbereich für das Werkzeug können Sie die Größe des Arrays, die Richtung, in der das Array in Bezug auf das ursprüngliche Modell vergrößert werden soll, sowie den Abstand zwischen den Modellen innerhalb des Arrays steuern. Die Option Array als Gruppe erstellen wirkt sich darauf aus, wie Modelle innerhalb des Arrays ausgewählt werden können. Wenn das Array als Gruppe erstellt wird, kann das Array nur als Ganzes ausgewählt werden, und bei Vorgängen wie Verschieben, Neuausrichten oder Schachteln wird die Anordnung des Arrays beibehalten. Wenn Sie dieses Kontrollkästchen deaktivieren, werden die resultierenden Modelle im Array als individuelle Duplikate hinzugefügt und können einzeln ausgewählt werden. Auf diese Weise können Sie Arrays um andere Teile in Ihrem Aufbau herum erstellen, da Sie ein Array erstellen und dann alle einzelnen Modelle löschen können, die Teile überschneiden.
Wenn Sie ein Array erstellen, wird eine Vorschau angezeigt. Modelle, die das Bauvolumen überschreiten, werden in Gelb angezeigt.
Schrumpfungsausgleich
Wenn Modelle auf einem SAF-Drucker gedruckt werden, werden ihre Abmessungen vergrößert, bevor sie an den Drucker übertragen werden, da das gedruckte Modell beim Abkühlen schrumpft. Der genaue Betrag, um den das Modell vergrößert wird, wird als Schrumpfungsausgleichsfaktor bezeichnet. Während der Kalibrierung des Druckers ermitteln Sie einen genauen Ausgleichsfaktor für die X-, Y- und Z-Richtung des Aufbaus, und wenn Sie den H350 in GrabCAD Print auswählen, werden diese Faktoren in den Fensterbereich „Einstellungen für 3D-Schachtelung“ kopiert. Beziehen Sie sich beim Festlegen dieser Werte auf Ihr Benutzerhandbuch.
So wird der Schrumpfungsausgleich angewendet
In GrabCAD Print werden Maße immer im „kalten“ Zustand angezeigt, d. h. nachdem der Druckvorgang abgeschlossen wurde und die Modelle wieder auf ihre Entwurfsgröße geschrumpft sind. Das Werkzeug „Skalierung“ zeigt die Maße Ihres Modells wie im Entwurf und ohne angewendete Ausgleichsfaktoren an, und das Werkzeug „Position“ sowie die Option „Abstand zwischen Modellen“ verwenden Maße relativ zur tatsächlichen Größe Ihres Modells.
GrabCAD Print wendet die Ausgleichsfaktoren auf das gesamte Schachtelungsvolumen an. Die Abmessungen des H350-Bauraums sind 315 mm × 208 mm × 293 mm, das Schachtelungsvolumen, das in GrabCAD Print angezeigt wird, ist jedoch etwas kleiner, 315∕SX × 208∕SY × 293∕SZ, wobei SX, SY und SZ die Schrumpfungsausgleichsfaktoren für X, Y und Z sind. Die Schrumpfungsausgleichsfaktoren werden auf die Schachtelung als Ganzes angewendet, nicht auf die einzelnen Modelle, wodurch sichergestellt wird, dass sie sich nicht gegenseitig überschneiden oder die Grenzen des Bauraums überschreiten.
So wird die Dichte berechnet
„Dichte“ in Bezug auf die 3D-Schachtelung bezieht sich auf den Anteil des verfügbaren Bauvolumens, der über die Höhe der Schachtelung mit Modellen ausgefüllt ist. Sie lässt sich mit folgender Formel ausdrücken:
Hierbei sind SX und SY die Schrumpfungsausgleichsfaktoren für X und Y, die Baufläche des H350 ist eine Konstante (315 mm × 208 mm), und die Höhe der Schachtelung wird im Abschnitt „Schachtelungsinformationen“ des Fensterbereichs für das Werkzeug „3D-Schachtelung“ angezeigt. Bei der Dichteberechnung werden nur die Schrumpfungsausgleichsfaktoren für X und Y angewendet, da Z durch die Höhe herausgerechnet wird.
Wenn Sie vorher mit einer anderen Software gearbeitet haben
Andere Programme können die Schrumpfungsausgleichsfaktoren möglicherweise anders anwenden und auch die Dichte anders berechnen.
Beispielsweise steht in Materialise Magics das volle Volumen des Bauraums für die Schachtelung zur Verfügung, aber Modelle und andere Maße werden „kalt“ gemäß dem Entwurf angezeigt, sodass mehr oder größere Modelle in die Schachtelung aufgenommen werden können. Die Ausgleichsfaktoren werden dann während der Erstellung der Baudatei angewendet. Die in Magics angezeigte Dichte berücksichtigt nicht den Schrumpfungsausgleich, sodass bei gleicher Schachtelung ein niedrigerer Wert für die Dichte angezeigt wird.